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鈥濿ir lieben es Dinge zu analysieren, zu verbessern und gemeinsam L枚sungen zu finden.鈥�

Interview mit Mariette K眉hnelt und Sarah Horbach, Qualit盲tsmanagerinnen an der HSBA.

蚕耻补濒颈迟盲迟蝉尘补苍补驳别尘别苍迟 ist in den letzten zwanzig Jahren zu einem wichtigen Instrument des Hochschulmanagements geworden. Es tr盲gt ma脽geblich zur Sicherung und F枚rderung der Qualit盲t der Studieng盲nge bei, und ist eine Grundvoraussetzung, um im nationalen und internationalen Wettbewerb attraktiv zu sein. Bei uns an der HSBA k眉mmern sich Sarah Horbach und Mariette K眉hnelt darum, den Bereich Studium und Lehre kontinuierlich und strukturiert hinsichtlich der Qualit盲t im Blick zu behalten, zu analysieren und die Ergebnisse zu kommunizieren. Denn das 蚕耻补濒颈迟盲迟蝉尘补苍补驳别尘别苍迟 bildet die Grundlage f眉r eine von allen Hochschulakteuren gemeinsam getriebene stete Verbesserung und Weiterentwicklung. In einem Interview mit unseren beiden Expertinnen m枚chten wir zeigen, welche Instrumente zum Einsatz kommen, wie Ma脽nahmen erarbeitet werden und was die t盲glichen Herausforderungen sind. 

Liebe Mariette, liebe Sarah, Ihr seid als Qualit盲tsmanagerinnen an der HSBA daf眉r verantwortlich, die Qualit盲t von Studium und Lehre im Blick zu behalten, eine wirklich wichtige Aufgabe. Was genau bedeutet das?

Mariette und Sarah: Ganz allgemein formuliert ist es unsere Aufgabe, strukturiert Informationen 眉ber die Qualit盲t der Studieng盲nge zu sammeln, zu analysieren und zu kommunizieren. Hierzu erheben wir unter anderem Kennzahlen und f眉hren Befragungen durch, unterst眉tzen unsere Kolleg_innen bei der Entwicklung und Umsetzung von Ma脽nahmen zur Qualit盲tsverbesserung und machen die Weiterentwicklungen im Bereich Studium und Lehre zum Beispiel anhand unseres j盲hrlichen Fortschrittsreports f眉r unsere Stakeholder sichtbar.

Zudem f眉hren wir die internen Akkreditierungsverfahren f眉r unsere Studieng盲nge entsprechend den rechtlichen Vorgaben durch. Seit der Systemakkreditierung der HSBA durch die Foundation of International Business Administration Accreditation (FIBAA) im Juli 2018 d眉rfen wir das selbst machen.

Qualit盲tsmanagerin an der HSBA

Warum sind Akkreditierungen f眉r eine Hochschule wichtig bzw. warum sind sie vorgeschrieben?

Sarah: Eine Akkreditierung ist ein "Qualit盲tssiegel", mit dem Hochschulen f眉r ihre Bachelor- und Masterstudieng盲nge zeigen, dass sie definierte und bundesweit gemeinsame Qualit盲tsanforderungen erf眉llen. Akkreditierte Studieng盲nge werden in allen Bundesl盲ndern und auch in Europa als gleichwertig qualit盲tsgesichert anerkannt. Oft gelten Akkreditierungen auch als Voraussetzung daf眉r, dass Studieng盲nge 眉berhaupt angeboten werden d眉rfen.

Welche Vorteile hat es f眉r Studierende, wenn Studieng盲nge akkreditiert sind? 

Sarah: Mit der Akkreditierung k枚nnen die Studierenden und Absolvent_innen sicher sein, dass ihre
Studien- und Pr眉fungsleistungen und Studienabschl眉sse innerhalb Deutschlands und Europas als gleichwertig anerkannt sind. Das bedeutet, sie k枚nnen im europ盲ischen Hochschulraum grenz眉berschreitend studieren, forschen und arbeiten. Und auch 眉ber Europa hinaus macht die Akkreditierung den Qualit盲tsstandard des Abschlusses transparent und gibt den Absolvent_innen einen international anerkannten Nachweis 眉ber ihre Qualifikation. 

Wie l盲uft denn so ein interner Akkreditierungsprozess ab? Wer ist alles eingebunden? 

Sarah: In den Akkreditierungsverfahren wird gepr眉ft, ob formale Kriterien wie die Studienstruktur, Modularisierung und das Leistungspunktesystem, aber auch fachlich-inhaltliche Kriterien wie Qualifikationsziele, Abschlussniveau, die Qualifikation der Lehrenden und viele weitere Aspekte erf眉llt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Berufsrelevanz der Abschl眉sse. 

Seit wir als HSBA systemakkreditiert sind, d眉rfen wir die Akkreditierungsverfahren wie gesagt selbst durchf眉hren und dabei lernen wir auch immer eine Menge. Die 脺berpr眉fung der Kriterien wird von einem Gremium aus Gutachter_innen vorgenommen, das sich aus internen und externen Professor_innen, Unternehmensvertreter_innen und Studierenden zusammensetzt. Die Gremiumsmitglieder erhalten eine Beschreibung aller relevanten Merkmale und f眉hren Gespr盲che mit den verschiedenen Hochschulgruppen (Lehrenden, Studierenden und Alumni etc.). Auf dieser Grundlage erstellen sie ein Gutachten und formulieren eine Beschlussempfehlung f眉r den Akkreditierungsausschuss der HSBA, der dann 眉ber die Akkreditierung befindet. Der Akkreditierungsausschuss setzt sich aus den Mitgliedern des Hochschulrats und der Hochschulleitung zusammen. Wenn Qualit盲tsanforderungen nicht erf眉llt werden, werden Auflagen ausgesprochen, die wir dann innerhalb von 12 Monaten umsetzen m眉ssen. Die Akkreditierungen werden befristet ausgesprochen, so dass jeder Studiengang regelm盲脽ig wieder dieses Verfahren der Qualit盲tssicherung durchl盲uft.

Da wir die Verfahren als aktives Qualit盲tsentwicklungsinstrument nutzen, laden wir die Gutachter_innen explizit dazu ein, uns Empfehlungen zur Verbesserung zu geben, selbst wenn wir die Kriterien erf眉llen. 

Qualit盲tsmanagerin an der HSBA

Ihr f眉hrt regelm盲脽ig Befragungen und Evaluationen unter Studierenden, aber auch Lehrenden durch. Welche Art von Feedback sammelt Ihr ein und folgen diese Befragungen einem bestimmten, wiederkehrenden zeitlichen Schema?

Mariette: Wir sammeln 眉ber den ganzen Student Lifecycle von unseren Studierenden Feedback ein. Schon in den ersten Wochen nach Studienstart geht es los: Wir fragen, wie die Studierenden an der HSBA angekommen sind und ob sie alle relevanten Informationen zum Studienstart erhalten bzw. ob sie etwas vermisst haben. Im dritten Semester geht es weiter mit unserem 鈥濹uick Poll鈥�, einer kurzen Abfrage zur Zufriedenheit. Hier bieten wir besonders viel Raum f眉r Kommentare und Hinweise, die sorgf盲ltig aufbereitet und ausgewertet werden. Zum Abschluss des Studiums, direkt nach der Graduierung, f眉hren wir unsere Absolvent_innenbefragung mit R眉ckblick auf das gesamte Studium durch. Nach weiteren vier oder f眉nf Jahren befragen wir unsere ehemaligen Studierenden nochmals: Was ist aus ihnen geworden? Wo arbeiten sie nun? Wie beurteilen sie ihr Studium an der HSBA, nachdem sie weitere Berufserfahrung gesammelt haben? Haben Inhalte im Studium gefehlt, die aus heutiger Sicht im Berufsleben wichtig gewesen w盲ren?

Parallel f眉hren wir fortlaufend Lehrevaluationen durch. Jede einzelne Lehrveranstaltung kann von unseren Studierenden beurteilt werden! Die Ergebnisse schauen sich insbesondere die jeweiligen Studiengangsleitungen und Modulverantwortlichen an, denn hier geht es ja konkret um die Inhalte, aber auch das Programmmanagement ist involviert. Jeweils in der letzten Kursstunde bespricht der/die Lehrende dann die Ergebnisse gemeinsam mit der Gruppe. 

Je nach Bedarf gibt es auch Sonderbefragungen. Ein gutes Beispiel dazu ist unsere Befragung zur digitalen Lehre in der Corona-Pandemie. In Abst盲nden von zwei Jahren befragen wir zudem noch unsere Kooperationsunternehmen sowie unsere Lehrenden, also die gesamte Professorenschaft und alle Lehrbeauftragten, und leiten daraus Verbesserungspotenziale ab. 

Gibt es vielleicht eine Frage, die aus Deiner Sicht f眉r die Studierenden besonders wichtig ist?  

Mariette: F眉r mich sind tats盲chlich alle Fragen inkl. der Antworten sehr wichtig, aber besonders wertvoll ist sicherlich f眉r beide Seiten das Feedback auf die Frage nach dem gr枚脽ten Verbesserungsbedarf. Hier k枚nnen die Studierenden anonym und ganz offen in freiem Text mitteilen, was sie f眉r Verbesserungsw眉nsche haben. Hier bringen sie ihre pers枚nliche Sicht ein und geben uns konkrete Hinweise und Beispiele, wo genau es noch hakt. Wir haben den Eindruck, dass unsere Studierenden sich gerne einbringen und mitwirken m枚chten 鈥� denn insgesamt betrachtet sind sie wirklich sehr engagiert. 

Im Umkehrschluss ist die wichtigste Frage von unseren Studierenden an uns dann entsprechend dazu: "Was macht ihr jetzt damit?鈥� 

Das w盲re auch unsere Frage: was passiert mit dem Feedback, sobald man auf den 鈥濫valuation absenden鈥�-Button dr眉ckt? Wie und f眉r wen werden die Daten und Kommentare aufbereitet? 

Mariette: Zum Gl眉ck evaluieren wir alles online, daher erhalten wir von unserem Evaluationssystem eine umfassende statistische Auswertung mit Diagrammen und Angaben zu arithmetischen Mitteln, zur Streuung etc. So k枚nnen wir uns auf die inhaltliche Analyse konzentrieren, die in mehreren Stufen verl盲uft. 

Wir sichten die Ergebnisse und werten alle Kommentare und Freitextantworten ganz ausf眉hrlich und aufwendig aus. Zum Schutz individueller Rechte und entsprechend unserer Evaluationsordnung entfernen wir herabsetzende oder beleidigende Inhalte. Zum Gl眉ck kommt das aber wirklich nur sehr selten vor. 

Die Daten werden also aufbereitet, mit den Vorjahresdaten verglichen und die Freitextkommentare mit Hilfe des qualitativen Auswertungstools MAXQDA 鈥瀏eclustert鈥�, d.h. nach den unterschiedlichen Themengebieten sortiert und f眉r die einzelnen Abteilungen der HSBA aufbereitet. So k枚nnen wir unseren unterschiedlichen internen und externen Stakeholdern zielgruppengerechte Informationen zur Verf眉gung stellen. Die Schwerpunkte besprechen wir dann gezielt mit den Studiengangsleitungen und Kolleg_innen aus der Verwaltung, aber auch mit der Hochschulleitung. Die Ergebnisse werden in verschiedenen Gremien und Teamkonstellationen weiterbearbeitet, es werden Ma脽nahmen entwickelt und umgesetzt. Unsere Aufgabe als QM ist es dann im Blick zu behalten, wer was wann wie umsetzen kann oder soll und ob wir unterst眉tzen k枚nnen. Wir haken nach, wenn die Umsetzung ins Stocken ger盲t und stehen immer beratend zur Seite. Am Ende des Jahres verfassen wir einen Bericht, den Evaluations- und Fortschrittsreport, den wir allen unseren Stakeholdern schicken. Wir berichten darin, welche Verbesserungen an der HSBA aufgrund des Feedbacks durchgef眉hrt werden konnten und was noch in Planung ist.

Welches Feedback bekommen die Studierenden? Wie erfahren Sie von Ma脽nahmen oder Verbesserungen oder auch wenn etwas bewusst nicht ver盲ndert wird? 

Mariette: Nat眉rlich bekommen auch die Studierenden unseren Evaluations- und Fortschrittsreport zugeschickt. Da dieser aber sehr umfangreich ist, schicken wir Ihnen neuerdings auch eine komprimierte Version der Ergebnisse aus den Befragungen zu, damit sie auf einen Blick erkennen k枚nnen, welches Bild sich insgesamt ergeben hat, also bspw. welche Themen am h盲ufigsten genannt wurden. Die Umsetzung der Ma脽nahmen ist dann ein laufender Prozess, 眉ber den die Studierenden entweder von den Lehrenden direkt in der Lehrveranstaltung informiert werden oder 眉ber einen Post in den internen Teams-Kan盲len.  

Verbesserungsw眉nsche k枚nnen aber leider nicht immer sofort und manchmal auch nicht zur Zufriedenheit aller umgesetzt werden, selbst wenn wir uns dies w眉nschen. Ma脽nahmen wie die Anpassung von Pr眉fungsformen oder eine Anpassung in der Moduldramaturgie k枚nnen bspw. z眉gig realisiert werden. Andere Ver盲nderungen brauchen etwas Zeit. Ein aktuelles Beispiel ist die Einf眉hrung des SemesterTickets, f眉r das sich 70 Prozent aller Studierenden in einer k眉rzlich erfolgten Umfrage ausgesprochen hatten. Wir werden das Ticket nun zum Studienstart 2022 einf眉hren und freuen uns auch darauf. Aber: alle fr眉heren Jahrg盲nge, also genau die, die mit ihrer Stimme f眉r die Einf眉hrung pl盲diert haben, k枚nnen davon leider nicht mehr profitieren. Wie viele Studierendengenerationen vor ihnen haben sie mit ihrem Engagement aber etwas bewegt und bewirkt, vielleicht kann das ein Trost sein! 


Gibt es vielleicht Zahlen, Daten oder Fakten, die besonders witzig oder 眉berraschend f眉r Euch waren? 

Mariette und Sarah: Besonders witzige oder 眉berraschende Fakten gibt es tats盲chlich nicht, aber wir haben ein paar hoffentlich beeindruckende Zahlen: 

  • Knapp 700 Studierende, Graduierte, Alumni, Lehrende und Unternehmensvertreter_innen haben uns im Studienjahr 20/21 ihr umfangreiches Feedback gegeben. Ganz sch枚n viele unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Ansichten und Meinungen. 
  • Pro Studienjahr kommen zus盲tzlich im Durchschnitt 4.500 Bewertungen nur bei den Lehrevaluationen der Bachelor-Programme zusammen. 
  • Allein beim Quick Poll im 3. Semester haben wir 696 Freitext-Kommentare codiert und geclustert. 


Die Zahlen klingen gut, aber vermutlich kann es nie genug sein, oder? 

Mariette: Ja, das stimmt. Wir freuen uns immer 眉ber eine rege Beteilung an den Umfragen, denn nat眉rlich gilt: je mehr mitmachen, desto breiter ist auch die Akzeptanz der dort getroffenen Aussagen. Und je st盲rker eine Aussage, desto st盲rker ist auch unser Hebel, etwas bewegen zu k枚nnen! 

Sarah: Und genau das macht besonders viel Spa脽: gemeinsam mit Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden Ans盲tze und L枚sungen zu finden, auch wenn es manchmal etwas l盲nger dauert. 

 

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