„Deutschland muss darum kämpfen, weiterhin zu den wichtigsten Schifffahrtsstandorten weltweit zu gehören – die Voraussetzungen dafür sind grundsätzlich gut“, so Prof. Dr. Max Johns im Rahmen seiner Antrittsvorlesung zum Thema „Schifffahrt im globalen Wettbewerb“ am 22. Juni 2016 im Handelskammer InnovationsCampus.
Deutsche Reeder haben in den letzten Jahren 17 Prozent ihrer Flotte verloren, wobei das Kapital vieler Anleger verloren ging. Für die Zukunft sieht Johns dagegen großes Potenzial, das sich durch die Digitalisierung in der Schifffahrt ergäbe und das deutsche Reedereien für sich nutzen sollten. Die Autoindustrie mache es bereits vor. Immer mehr Menschen gehe es nicht um ein prestigeträchtiges Auto vor der Tür, sondern darum, mit Carsharing von A nach B zu kommen. „Es sind nicht Transportmittel gefragt, sondern logistische Systeme“, so Johns, „das gilt auch für die Schifffahrt“. Hinzu komme, dass es durch die Digitalisierung technisch kein Problem sei, das System Schiff von einer Zentrale an Land aus zu überwachen. Der HSBA-Professor ist sich sicher: „In Zukunft brauchen wir weniger technisches Know-How auf den Ozeanen, sondern mehr an Land.“