Eine berufsbegleitende Promotion ist herausfordernd, denn es geht darum Arbeitsalltag und wissenschaftliche Forschungsarbeit sowie Privatleben, Familie u.v.m. miteinander zu vereinbaren. Doch diejenigen, die es schaffen, profitieren nicht nur von relevantem, anwendungsorientiertem Fachwissen, sondern auch von erheblich verbesserten Karrierechancen. Um interessierten Bewerberinnen und Bewerbern einen Eindruck davon zu vermitteln, wie ein kooperatives Promotionsstudium am HSBA Graduate Centre gut gelingen kann, haben wir mit unserem Doktoranden Sebastian Ebbing gesprochen. Er promoviert seit 2022 an der HSBA bei Prof. Dr. Max Johns und an der University of the Aegean bei Prof. Dr. Orestis Schinas.
Praxisnah promovieren an der HSBA: Ein Erfahrungsbericht
Warum haben Sie sich für eine berufsbegleitende Promotion entschieden?
In erster Linie war es mir wichtig, meine berufliche und akademische Entwicklung synchron voranzutreiben. Die Option einer berufsbegleitenden Promotion ermöglicht es mir, theoretisches Wissen mit praktischen Fähigkeiten zu verknüpfen und so meine berufliche Kompetenz zu erweitern.
Ein weiterer maßgeblicher Aspekt für mich ist der Praxisbezug einer berufsbegleitenden Promotion. Die Möglichkeit, während der Promotion weiterhin im Beruf tätig zu sein, erlaubt es mir, Forschungsergebnisse unmittelbar in meinem Arbeitsumfeld anzuwenden und sie mit meinen gesammelten praktischen Erfahrungen abzugleichen.
Ein für den Erfolg des Forschungsvorhabens ebenfalls entscheidender Aspekt, ist die finanzielle Stabilität des Forschungsvorhaben. Eine berufsbegleitende Promotion ermöglicht weiterhin ein Einkommen zu generieren, was finanzielle Belastungen während des Promotionsprozesses verringern und folglich zur finanziellen Stabilität des Forschungsvorhaben beitragen kann.
Wie sind Sie auf die HSBA gekommen? Welche Kriterien waren ausschlaggebend für Ihre Wahl?
Die HSBA genießt einen sehr guten Ruf im akademischen und wissenschaftlichen Bereich, der auf der sehr hohen Lehrqualität in den verschiedenen Studiengängen sowie der hervorragenden Betreuung der Promovierenden und den praxisorientierten Forschungsprojekten beruht. Zudem zeichnet sich die HSBA durch ihren starken Praxisbezug und ihr umfangreiches Netzwerk in der Wirtschaft aus. Diese Faktoren waren für mich maßgeblich bei der Entscheidung, mein berufsbegleitendes Promotionsstudium an der HSBA zu beginnen.
Sie forschen zur nachhaltigen Dekarbonisierung des internationalen Seetransports und der maritimen Wirtschaft, ein sehr aktuelles Thema. Könnten Sie uns das kurz erläutern und wie Sie darauf gekommen sind?
Die Schifffahrt bildet das Rückgrat der Weltwirtschaft und treibt die Globalisierung maßgeblich voran. Etwa 90% des internationalen Handels erfolgen über die Weltmeere. Neben der bedeutenden Rolle für den Wohlstand und die Versorgungssicherheit Europas ist die Schifffahrt auch etwa für 2,8% der globalen Emissionen verantwortlich. Um bis 2050 klimaneutral zu werden, ist es entscheidend, sämtliche verfügbaren Technologien zur Emissionsreduzierung zu nutzen und gleichzeitig die Verfügbarkeit erneuerbarer Treibstoffe zu erhöhen. Die Integration von "Carbon Capture, Storage und Utilization" (CCSU) an Bord von Schiffen könnte nicht nur direkt die Emissionen der Schifffahrt mindern, sondern auch indirekt zur Rohstoffversorgung und somit zur Beschleunigung der Produktion erneuerbarer Treibstoffe beitragen. Dies erfordert die Etablierung einer effektiven CO2-Kreislaufwirtschaft sowie die Bewältigung technologischer Herausforderungen der CCSU-Technologie an Bord. Das Forschungsvorhaben liefert hierzu neueste Erkenntnisse. Der Klimaschutz und die Energiewende im Seeverkehr beschäftigen mich beruflich seit Langem. Aufgrund des direkten Praxisbezugs habe ich mich für ein bisher weniger erforschtes Thema im Kontext der Energiewende und Dekarbonisierung der Schifffahrt entschieden.
Wie gut gelingt es Ihnen, Arbeitsalltag, Promotion und Freizeit unter einen Hut zu bekommen?
Ein gutes Zeit- und Aufgabenmanagement, effizientes Arbeiten und thematische Symbiosen zwischen dem Arbeitsalltag und der Forschung helfen mir dabei den Job, die Forschung und auch meine Freizeitaktivitäten unter einen Hut zu bekommen. Ob man am Ende des Tages stets dem eigenen Freizeitanspruch gerecht wird, kann ich verallgemeinernd nicht beantworten und denke, dass dies jeder für sich persönlich bewerten muss. Ich halte es allerdings für wichtig und notwendig aktive Kreativitätspausen und Reflexionsphasen einzuplanen. Der Qualität der Forschung und insbesondere auch des persönlichen Wohlbefindens zuliebe.
Die HSBA unterstützt mit ihrem Graduate Center Dissertationsprojekte hervorragender Absolventinnen und Absolventen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis. Die berufsbegleitende Promotion ermöglicht die systematische Betreuung und Begleitung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen von kooperativen Promotionsprojekten mit unseren Partneruniversitäten. Durch die anwendungsorientierte Ausrichtung der HSBA werden überwiegend Projekte aus der Wirtschaft verwirklicht.
Zum 1. Oktober 2024 suchen wir für den Forschungsschwerpunkt Marketing berufsbegleitende Doktorand_innen (m/w/d).