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„Food ist meine Leidenschaft“ – Vom Gründer zum Business Angel

Ein Gespräch mit unserem Alumnus und Foodist-Gründer Alexander Djordjevic über Food-Trends, Unternehmertum und Content Creators

Schon während seines Studiums an der HSBA begeisterte sich Alexander Djordjevic für Unternehmertum. Zusammen mit seinem Kommilitonen und späteren Foodist-Mitgründer Ole Schaumburg baute er den HSBA Entrepreneurs Club als Studierendeninitiative auf. Nach Abschluss seines Bachelor-Studiums gründete er dann das erfolgreiche Hamburger Start-up Foodist und versorgte zehn Jahre lang Foodliebhaber_innen und Genießer_innen mit ausgewählten Gourmet-Snacks und Delikatessen aus aller Welt. Seit seinem erfolgreichen Exit unterstützt und berät Alexander junge Start-ups als Business Angel und setzt mit Foodvibez auf international führende Content Creators, mit denen Alexander innovative Food Brands entwickelt. Wir haben mit ihm über Food-Trends und die Bedeutung von Netzwerken gesprochen.

Du hast Foodist direkt nach Deinem Bachelor-Studium an der HSBA gegründet und einiges in Kauf genommen, um Deinen Traum zu verwirklichen. Wie und wann ist die Idee dazu entstanden?

Die Kernidee zu Foodist ist mit meinem Mitgründer Ole Schaumberg im fünften Semester während des HSBA-Studiums entstanden. In den USA waren zu der Zeit Abo-Boxen mit Beauty Marken sehr erfolgreich, bei denen Kund_innen monatlich neue Beauty Produkte entdecken konnten. Wir haben das Konzept auf Food übertragen, mit dem Ziel unseren Abonnentinnen und Abonnenten monatlich neue Food Marken vorzustellen, die sie im Supermarkt nicht finden. Die Ausarbeitung und Vorbereitung des Launches passierte parallel zur Bachelorarbeit. Das war im Nachhinein wirklich anstrengend!

Ende 2022, 10 Jahre nach Gründung, hast Du Foodist verkauft und bist auch selbst komplett ausgestiegen. Wie kam es zu dem Exit? Hattest Du einen Plan, wann Du aus Foodist aussteigen möchtest?

Ich habe mir selbst für meine Zeit als CEO von Foodist ein Ende gesetzt und dieses Ende sollte mit einem Exit einhergehen, der für alle – Mitarbeitende, Investor_innen, Partner_innen und auch mich – zufriedenstellend ist. Ein toller Tipp, den ich dazu bekommen habe: Man muss ein konkretes Zeitfenster definieren. Auch, wenn nicht alles nach Plan läuft und es am Ende gar nicht auf einen Verkauf der Firma hinausläuft, fängt man dann sofort an, die richtigen Weichen zu stellen und wichtige Entscheidungen zu treffen.  Ich fand einen Zeitraum von tausend Tagen gut, das ist fern genug, um alles zu planen und nah genug, um aktiv zu werden und nichts aufzuschieben.

Nach dem Exit hast Du als Business Angel einige junge Unternehmen beraten und unterstützt. Wie fühlt es sich an, wenn man auf einmal auf der anderen Seite steht?

Es ist ein großartiges Privileg, in Ideen von ambitionierten Gründer_innen zu investieren und sie während ihrer Reise zu supporten. Ich probiere mich dabei so einzubringen, wie ich es mir von meinen eigenen Investor_innen wünsche bzw. positiv erfahren habe, d.h. als Sparringspartner zur Verfügung zu stehen, ein offenes Ohr bei Problemen zu haben oder einfach nur anzufeuern. Gleichzeitig bringe ich mich auch nur ein, wenn es gewünscht ist. Auch wenn ich als Gründer schnell dazu tendiere eine Meinung zur Strategie zu haben, ist es wichtig, dem Gespür des Gründerteams zu vertrauen, das sich Tag und Nacht mit der Entwicklung der Firma beschäftigt und seine Mission verfolgt.

Erst vor Kurzem hast Du ein eigenes neues Ding an den Start gebracht. Was genau ist Foodvibez?

Wir kreieren systematisch innovative Food Brands mit den größten Content Creators unserer Zeit, die wir über unseren Online-Shop oder den stationären Einzelhandel verkaufen. Die Produkte haben alle den Anspruch „better for you & the planet“ zu sein. Mich treibt es total an, die unglaublichen Reichweiten und den Einfluss von Content Creators zu nutzen, um bessere Lebensmittel erfolgreich zu verkaufen und für Aufklärung über Ernährung zu sorgen. Gemeinsam in der Zusammenarbeit mit Pamela Reif und der Entwicklung der Marke „naturally Pam“ war mir das bereits einmal gelungen.

Viele unserer Studierenden bleiben auch nach dem Studium in gutem Kontakt, bspw. über die Alumni Association oder die vielen Netzwerk-Events, die wir anbieten. Was würdest Du sagen, wie wichtig ist ein gutes Netzwerk für ein junges Start-up, wie wichtig war es für Dich?

Ein gutes Netzwerk ist in jeder Unternehmensphase sehr wichtig. Ehrlich gesagt hatten wir zum Start von Foodist kein sehr gutes Netzwerk, da uns schlichtweg die Berufserfahrung fehlte. Im Nachhinein hätten wir noch stärker das Netzwerk der HSBA nutzen sollen. Durch den dualen Ansatz hat die HSBA einen Verband an Partnerunternehmen und die meisten Dozentinnen und Dozenten sind in der Wirtschaft sehr erfolgreich aktiv.

Was würdest Du unseren Studierenden raten, die Interesse haben selbst zu gründen, vielleicht sogar im Food-Bereich?

Wenn ihr ganz klar spürt, dass ihr eine Idee ausgründen möchtet, dann: Go for it! Solltet ihr bereits vor dem Start tiefsitzende Zweifel haben, dann lasst es lieber sein, da es ein wirklich harter Weg ist, der mit Opferbereitschaft verbunden ist. All denjenigen würde ich aber dennoch empfehlen in Start-ups oder Grown-ups zu arbeiten, da meiner Meinung nach in dynamischen Unternehmen die Lernkurve steiler ist. Solltet ihr in einem Konzern sein, dann probiert in den Bereichen aktiv zu werden, in denen Innovationen stattfinden und unternehmerisches Denken gefördert wird.

 

In unserem Jubiläumsjahr 2024 stellen wir Geschichten von Menschen und Unternehmen vor, die mit der HSBA eng verbunden sind. Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen und Aktionen in unserem Jubiläumsjahr finden Sie unter: 20 Jahre HSBA