Weshalb haben Sie nach Ihrer Zeit als Zeitsoldat das Studium „MBA Shipping“ an der HSBA aufgenommen?
Während ich an der Nordsee stationiert war, wurde ich über eine XING-Anzeige auf das Studienangebot aufmerksam. Der MBA Shipping war für mich als Marinesoldat wie zugeschnitten: Ein praxisorientiertes Studium in meiner Wahlheimat Hamburg, das BWL mit Schifffahrtsthemen verbindet und ein gutes Netzwerk bietet. Das war ideal! Bereits zwei Wochen nach meinem ersten Anruf beim Berufsförderungsdienst konnte ich dank BfD-Geldern für Maßnahmen während der Dienstzeit mein Studium an der HSBA aufnehmen.
Wie haben Sie das Studium erlebt?
Spannend war, dass meine Kommilitonen aus aller Welt kamen. Im Austausch mit ihnen ist mir schnell bewusst geworden, dass offenbar gerade Zeitsoldaten einiges an Qualifikationen für eine leitende Aufgabe in Unternehmen mitbringen. Schließlich können und wollen Offiziere auch in Stresssituationen Entscheidungen von großer Tragweite treffen. Und sie stehen anschließend dazu, diese durchzusetzen. Ich denke, das ist eine ganz gute Voraussetzung auch für Managementpositionen in der privaten Wirtschaft.
Gibt es eine Begebenheit, die Ihnen aus Ihrem Studium besonders in Erinnerung geblieben ist?
Es ist vielmehr eine wertvolle Erkenntnis, als eine besondere Erinnerung, die ich während des Studiums gewinnen konnte. Die vielen Exkursionen zum Beispiel nach London, Dubai und Athen sowie die damit verbundenen praktischen Einblicke in das tägliche Geschäft haben mir am Beispiel Shipping gezeigt, dass offenbar ganze Industriezweige noch in veralteten Prozessen gefangen sind. Hier liegt der Ursprung zu meiner Entscheidung, meinen beruflichen Lebensweg der Digitalisierung überholter Branchen zu widmen, um zumindest in diesem Bereich das Leben für alle Beteiligten einfacher zu gestalten.
Nach Abschluss des MBA Shipping haben Sie noch an der HSBA promoviert. Wie war das?
Als externer Doktorand - und somit neben dem Beruf - an der HSBA und der HSU (Helmut-Schmidt-Universität) promovieren zu dürfen, habe ich als großes Glück empfunden. Die Freiheit, eigenverantwortlich an meiner Thesis arbeiten zu können und bei Fragen dennoch jederzeit die beste Unterstützung von den Professoren zu bekommen, hat mich stets motiviert, am Ball zu bleiben. Insbesondere weil es keinen zeitlichen Druck gab, habe ich umso intensiver an meiner Dissertation gearbeitet und diese zügig fertigstellen können. An anderen Universitäten hätte ich vermutlich weniger frei und nur unter strengeren Rahmenbedingungen promovieren müssen. So hat es mir ehrlicher Weise das erste Mal so richtig Spaß gemacht, akademisch zu arbeiten.
Was sind Ihre weiteren Pläne?
An der HSBA und während meiner Promotion habe ich tiefe Einblicke in das Unternehmertum gewonnen. Nun ist es mein Ziel, selbst als Unternehmer zu reifen und mein gegründetes FinTech-Startup weiter aufzubauen. Hier geht es darum, die überholte Leasingbranche in die Zukunft zu führen. Als erste rein digitale Leasinggesellschaft hilft Flexvelop insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, neue Geräte ganz einfach, schnell und flexibel zu finanzieren und das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Es ist noch ein langer Weg, aber mein Team und ich haben soweit schon ein gutes Stück gemeistert. Wir freuen uns darauf, die nächsten Hürden zu nehmen.
Was möchten Sie den Studierenden an der HSBA mit auf den Weg geben?
Während meiner gesamten Schulzeit und auch noch während meines ersten Studiums haben sich weder meine Lehrer, Professoren, noch meine Freunde vorstellen können, dass gerade ich einmal promovieren werde. Am allerwenigsten habe ich damals selbst damit gerechnet. Doch wenn man erst einmal einen Fuß in der Tür hat, dann findet man selbst die Motivation und die Zeit, das Baby großzuziehen. Daher kann ich jedem nur empfehlen, bei den Professoren anzuklopfen und die Fühler auszustrecken. Schließlich hat es sicherlich noch niemandem geschadet, seinen Doktor zu machen. Und man sollte doch im Leben alle Chancen nutzen, die sich einem bieten!
*Bravo Zulu ist ein internationales Marinesignal und bedeutet „gut gemacht“.